Der Lobpreis Gottes durch Gesang ist die Hauptaufgabe der obersten Engel (Seraphim, Cherubim und Throne). Seit dem Mittelalter sieht man nämlich die Engel in einem hierarchischen Stufenmodell organisiert, genannt die neun „Engelschöre“. Dieser Mengenlehre der Engel bediente sich Ramon Llull – ein mystischer Mathematiker, Philosoph und Theologe – vor über 700 Jahren, auf der Suche nach der Logik: Neun Begriffe sind auf jeder von Llulls Scheiben, seiner Maschine zur logischen Unterscheidung von Wahrheit und Lüge, zu finden. Anknüpfend an diese Überlegungen aus dem 13. Jahrhundert, wird hier das gleiche Logiksystem benutzt, um Vokalmusik von unterschiedlichen KomponistInnen zu kombinieren. 7 zeitgenössische KomponistInnen wurden eingeladen, kurze Vokalstücke für das Projekt Die Logik der Engel zu schreiben. Das Vokalensemble NOVA hat diese Stücke im ORF Studio eingesungen und mit Musik aus dem 13./14. Jahrhundert erweitert. Musik 21.Jhdt.: Joanna Wozny (PL/AT), Mateu Malondra (ES), Erin Gee (US/AT), Hannes Kerschbaumer (IT/AT), Rudolf Jungwirth (AT), Agata Zubel (PL) & Vito Žuraj (SL). Musik 13./14.Jhdt.: Adam de la Halle (FR), Baude Cordier (FR), Philippe de Vitry (FR), Solage (FR) & Anonymus.
Für den Höhenrausch 2017 habe ich die Installation "Die Logik der Engel: Himmelsleiter" entworfen und mit meinem Team umgesetzt. Ausstellungsdauer: 21.Mai – 16. Oktober 2016 (OK Zentrum, Linz)