unboxing
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Interkative Netzkunstarbeit

Die Arbeit Unboxing* nimmt Bezug auf jenes Internetphänomen, das seit den frühen 2000er Jahren im Netz zirkuliert. Menschen packen vor laufender Kamera Produkte aus, kommentieren den Vorgang und publizieren diese Videos auf einer Online-Plattform. Die Objekte können hierbei alles sein: das neueste Smartphone, eine Spielzeugfigur, eine Feuerwaffe oder auch Lebensmittel. Im Zentrum steht immer der Auspackvorgang. Eigene Unboxing Youtube Kanäle ziehen, mit permanent steigender Reichweite, Millionen von Besucher*innen an. Ob die Objekte nun hochpreisige Luxusprodukte oder 5€-Trash sind, scheint nicht so wichtig zu sein.

Von dem Anschauen der Videos profitieren die Produzenten der Inhalte und teils über Umwege auch die Herstellerfirmen der Produkte. Die Inszenierung des Auspackens inkl. des Begutachtens oder des Hervorhebens der visuellen, klanglichen oder haptischen Qualitäten bilden die Ingredienzien des Rituals, das ansonsten oft ohne sprachliche Erklärungen auskommt.

In unserer Welt der 2020er Jahren ist die Durchlässigkeit von virtuell und real, digital und analog sehr groß geworden. Das Netz und die damit verbundenen Spielräume und Möglichkeiten sind allgegenwärtig. In dem von James Bridle eingeführten Ansatz der „New Aestehtic“ wird die Sichtbarkeit der Digitalität und der Existenz des Internet in der analogen, physischen Welt thematisiert. Hier dockt auch Unboxing* an, indem es das Phänomen des „Unboxing“ in die reale Welt überträgt. Die Arbeit Unboxing* begnügt sich jedoch nicht mit einem einmaligen „Über-Setzen“ oder „Übertreten“, sondern setzt einen Kreislauf in Gang. Die Projektarbeit wird zurück ins Netz transferiert und wird dort nicht nur distribuiert, sondern kann auch erfahren/erlebt werden.

2022
Erstinstallation
Ein Projekt von

Fränk Zimmer

Projektpartner

Land Steiermark - Abteilung 9 Kultur, Europa, Sport
Stadt Graz - Kulturamt

Spezifikationen

Projektwebsite

Projekttyp
MEDIA ART