Öffentlicher Raum, Klangbilder, Fußabstreifer und Kiesbett als Protagonisten in einer Medieninstallation mit öffentlichem Vexierspielcharakter.

signation

Medieninstallation indoor/outdoor  

Im Mittelpunkt steht die Idee der „Signation“, eines akustischen Zeichens mit Verweis-Charakter. Verwiesen wird auf Klangbilder im öffentlichen Raum, im Kunstraum und auf Fremdkörper in diesem. Das Klangmaterial setzt sich aus akustischen Emissionen der unmittelbaren akustischen Umgebung, aufgezeichneten Betriebsgeräuschen von Graz und Judenburg und dem Betriebsgeräusch der Installation zusammen. Akustische Zeichen schlingen sich durch Gänge eines Geflechts aus dynamisch verschachtelten akustischen Räumen. Diese Räume sind durch ihr jeweiliges Verhalten begrenzt. Die Durchlässigkeit eines „Raumes“ gegenüber einem anderen Raum wird durch die BesucherInnen verändert. Primäre Manipulationswerkzeuge der Veränderung sind ein Kiesbett und ein überdimensionierter Fußabstreifer.

 

Eine Kategorie öffentlicher Bilder sind auf Erfahrung und Konventionen begründete „Imageries“, wie sie sich etwa akustisch im Läuten von Kirchenglocken, Verkehrs- oder Baustellenlärm manifestieren. Sie verweisen überwiegend auf den Gebrauch des öffentlichen Raumes. Öffentliche Bilder repräsentieren offenkundige Interessen im Ortsbild. Dieses repräsentiert jedoch auch den Modus, in dem durch einen Ort ermöglichte Interessen in Erscheinung treten, sich in den Ort hineinbilden, veröffentlichen.

Eine solche akustische Hineinbildung intendiert die Installation Signation: (Von unbestimmbaren Interessen gelenkte) Bewegungen von Passanten initiieren im Betriebsgeräusch der Stadt fremde Klangbilder: Die Detektion zweier Hauptplatz-PassantInnen aktiviert zwei Samples), die Samples bewegen sich im Klangraum aufeinander zu, im Schnittbereich tauschen sie die ihnen eigene Klangcharakteristik aus und generieren so einen dritten Klang.  Das Klanggeschehen des Hauptplatzes wird in Folge, in den temporären Galerieraum „RaumR“ übertragen und in Echtzeit dekonstruiert; der Klang des öffentlichen Raums wird zur abstrakten Klangmasse. Den BesucherInnen liegt ein überdimensionaler, präparierter Fußabstreifer (3 x 3 Meter) zu Füßen. Beim Betreten dieses Interface - zugleich des Raumes - wird die Position der AuslöserIn geortet, bei Positionsveränderungen werden die Parameter eines vielschichtigen Klangbearbeitungswerzeuges verändert. Die Klangsituation im RaumR ist in Bewegung und wird permanent neu definiert.

Bei der Version 2 dieses Projektes wurde das Konzept der ersten Version in die Grazer Galerie ESC transponiert.

2007

signation

Date/Location

signation v.1.0
3.7.-10.7.2006
Liquid Music, Judenburg

signation v.2.0
3.3.-10.3.2007
ESC, Graz

Erstinstallation
Ein Projekt von

Fränk Zimmer

Beteiligte Personen

Fränk Zimmer: Konzept, Realisation Heimo Ranzenbacher: Support, Fotos Elli Scambor: Fotos

Projektpartner

Liquid Music Stadt Graz  

Spezifikationen

Hardware: 2 PC, MemPIO-Interface, 2 + 4 Aktivboxensystem, Positionserfassungsmatrix, Fussabtreter, mikrofoniertes Kiesbett, Funkbewegungsmelder Software: Pure Data, diverse Externals

Projekttyp
MEDIA ART